Pardubice/Tschechische Republik. Während seine Schulkameraden das freie Wochenende genossen haben, hat sich VfL-Karateka Lukas Thomas mit den besten Kämpfern sowohl europa- als auch weltweit gemessen- und mit Erfolg. Seine Ausbeute: 2x Gold, 1x Silber sowie 1x Bronze. Damit krönte der Karateka seine ohnehin erfolgreiche Wettkampfkarriere. Neben insgesamt 706 Startern aus 24 Nationen trat auch er bei der EM und WM der Karate-Stilrichtung „Shotokan“ in seiner Königsdisziplin Kumite (Freikampf) gleich viermal auf die Wettkampfmatte.
Im olympischen Wettkampfsystem, bei dem bis zu acht Punkten Vorsprung gekämpft wird, siegte der VfL-Goldjunge in den Vorrundenkämpfen souverän gegen die Konkurrenz aus Russland und Ungarn. Im anschließenden Finale stand ihm mit Dmitriy Klimov (Russland) ein dominanter Gegner gegenüber, der zunächst durch einen Fußkick zum Körper mit zwei Punkten in Führung ging. Davon ließ sich Lukas nicht beeindrucken und landete mit einem gezielten Faustangriff zum Kopf einen Volltreffer. Im weiteren Kampfverlauf versuchte Klimov erneut durch einen aktiven Kampfstil zu punkten. Diesen Versuch wusste Lukas mit einem blitzschnellen Fußkick zum Kopf seines Kontrahenten zu unterbinden und erkämpfte sich somit den Europameistertitel mit 4:2 Punkten.
Im Wertungssystem „Shobu-Ippon“ genügt den Kämpfern zum Sieg ein wertbarer Treffer. Aufgrund von Fehlentscheidungen der Kampfrichter gelang Lukas in dieser Kategorie kein Finaleintritt, konnte sich aber dennoch über EM-Bronze freuen.
Mehr Erfolg bei diesem Wertungssystem hatte der gebürtige Wendlinger bei der Weltmeisterschaft. Nach Siegen in den Vorrundenkämpfen (u.a. gegen Tadschikistan) feierte Lukas erneut den Einzug ins Finale, in dem er dem Russen Boris Kipets gegenüberstand. Wie bereits im Finale der EM bewiesen, wusste er auch hier mit seinen gefürchteten Fußkicks zu punkten. Dadurch gewann er mit einem Punktestand von 3:0 deutlich den Weltmeistertitel.
Im olympischen Wertesystem der WM dominierte Lukas erneut sämtliche Vorrundenkämpfe und fegte seine Gegner teilweise durch hohe Punktvorsprünge vor Ablauf der regulären Kampfzeit (2 Min.) von der Wettkampffläche. Im Kampf um Gold lieferte sich Lukas mit Milan Farkas (Ungarn) einen nervenaufreibenden Schlagabtausch, bei dem abwechselnd durch Faustangriffe Punkte erzielt wurden. Nach Ablauf der Kampfzeit siegte Farkas knapp mit 2:1, wobei sich Lukas über eine weitere Medaille und dem Vize-Weltmeistertitel freuen konnte.
Mit seinen vier Platzierungen auf diesen Spitzenturnieren, bewies der junge Nachwuchskämpfer von (Trainer Köksal Cakir, MTV Ludwigsburg) wieder einmal großes Talent und einen unbändigen Kampfwillen.



