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Geschrieben von Linda Kerner
Der deutschen Delegation gehörte auch Linda Kerner, Promotionsstudierende der Uni Bamberg und Karateka des VfL Kirchheim an, um sich mit den Athleten der knapp 50 unterschiedlichen Universitäten aus allen Teilen Europas zu messen. In ihrer Königsdisziplin „Kumite“ (Freikampf) bis 61kg dominierte sie die Vorrunde gegen die Portugiesin Inês Rodrigues (University of Porto). Da innerhalb der regulären Kampfzeit von zwei Minuten keine Punkte zwischen den beiden gleichwertigen Kämpferinnen erzielt werden konnten, stimmten die Kampfrichter aufgrund der höheren Aktivität mit 4:0 Punkten im Kampfrichterentscheid für die 27-jährige Owenerin. Damit stand Linda Kerner im Finale, in dem sie auf Ana Raquel Lopez Simāo traf. Nach einem anfänglichen 0:1-Rückstand sorgte sie mit einem Faustangriff (überlaufener „Kizami-Tzuki“) wieder für einen Gleichstand auf dem Punktekonto. Fortlaufend setzte sie ihre Gegnerin mit weiteren Faustschlägen zum Kopf unter Druck, konnte allerdings bis zu den letzten zehn Sekunden vor Kampfende keinen Führungstreffer erzielen. Daher entschied sich sie sich dazu, in einem letzten Angriff alles auf eine Karte zu setzen. Aufgrund von Distanzproblemen führte der Angriff leider nicht zum gewünschten Ergebnis und die Gegnerin konterte mit dem Bein, was von den Kampfrichtern mit drei Punkten bewertet wurde. Damit verspielte sich Linda Kerner ihre Chance auf Gold, konnte aber bei der anschließenden Siegerehrung den Titel der Europäischen Vize-Hochschulmeisterin entgegennehmen. Nach dem letztjährigen siebten Platz bei den Studierendenweltmeisterschaften ein gelungenes Ergebnis.