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Geschrieben von Aline Müske
Die Sonne wollte leider an diesem Morgen noch etwas länger ausschlafen als wir – kam es uns doch fast so vor, als wäre es noch mitten in der Nacht, wenn man so in den Himmel schaute. Aber nichtsdestotrotz, das Event musste stattfinden. Dafür waren wir schließlich aufgestanden. Als Achim mit seinem sportlichen Bike zu Markus und mir hinzugestoßen war, wussten wir: Jetzt gibt es definitiv kein Zurück mehr- egal ob es heute noch stürmen oder hageln sollte. Mit seinem Können als Motivator spornte uns das kernige Abteilungs-Oberhaupt an: „Sagt mal, ist euch kalt? Zieht mal schnell wieder Eure Wintermäntel aus! Na ja und an der Teilnehmeranzahl müssen wir in Zukunft ja auch noch etwas arbeiten“. In sportlich gewohntem Tempo fuhren wir also los in Richtung Owen. Einem von uns, er möchte anonym bleiben, war das sportliche Tempo am „frühen“ Morgen aber schon nach kurzer Zeit sichtlich ins Gesicht geschrieben. Auch der Abend zuvor hatte noch eine gewisse Nachwirkung, wobei dieser Zustand im Nu´ verflogen war, als uns langsam die ersten Sonnenstrahlen trafen. Vorbei am Freilichtmuseum, bei dem schon einige Autofahrer mit einem gewissen Unmut einen Parkplatz suchten, schlängelten wir uns mit unseren Bikes gekonnt durch. Anschließend ging es nur noch den kleinen Hang hinunter und zack- waren wir auch schon in Beuren. Wir radelten weiter und kamen an einer Waldlichtung an. Nun stellte sich schon bald bei uns die Frage, welchen von den Waldwegen wir nehmen sollten. Dank meinem Windows-Phone mit Navigationsfunktion (ein Hoch an dieser Stelle auf die heutige Technik!) konnten wir uns eine grobe Orientierung verschaffen. Da der exakte Weg zu den Weinbergen allerdings nicht erfasst war (kein Verlass auf Google und Co.), mussten wir uns doch wieder auf unsere lebende Wanderkarte Achim verlassen. Als wir den Wald schließlich hinter uns gelassen hatten, genossen wir einen herrlichen Ausblick in die Neuffener Weinberge. Wir suchten sofort eine Sitzgelegenheit und Achim hatte sich sogleich mit den Einheimischen auf „urschwäbisch“ verständigt. Wir genossen den Nachmittag mit ein paar Viertelchen Neuffener
und leckerem Flammkuchen. So konnte man es aushalten. Und ehe wir uns versahen, war es auch schon Abend geworden. Bevor wir wieder den Rückweg antraten, offenbarte uns Achim eine grandiose Idee: „Also, ich schlage vor, wir fahren noch kurz bei rot-weiß Austria vorbei und dann geht’s heim“. Das hörte sich doch interessant an- also nichts wie hin.
Wir gönnten uns noch einmal ein erfrischendes und isotonisches Getränk, ehe wir uns auf den Heimweg machten. Hierbei stellten wir verbittert fest, dass sich der blaue Himmel wieder in diversen Grautönen verfärbt hatte. Die Sonne war verschwunden und als wir kräftig in die Pedale traten, prasselte es auch schon in reicher Fülle auf uns ein. Wir wurden nass und schauten drein wie drei begossene Pudel. Aus allen Kleidungsstücken lief uns nur so das Wasser, aber eines war sicher: So einen Tag werden wir nicht mehr vergessen…!